Einladung zu einer Veranstaltung der Freiburger Kantstiftung und ihrer Unterstiftung "Schützt die Allmende!":

Arbeitstagung zum Thema:

"Gemeingüterschutz zwischen Diversität und globaler Verantwortung"

auf Studienhaus Wiesneck bei Freiburg vom 30. November 2007 14.00 Uhr bis 1. Dezember 2007 16.30 Uhr

Die aktuelle Tagespolitik von Demokratien bzw. Rechtsstaaten hat sich immer wieder dadurch von neuem zu legitimieren, daß sie - bei all den an sie herangetragenen partikularen Bedürfnissen und Interessen der verschiedenen Gruppierungen in der Gesellschaft (nach einer Definition von Otfried Höffe) jenes "Allgemeininteresse (‚omnes’ bzw. ‚volonté générale’) nicht aus den Augen verliert, "in dem sich jeder einzelne wieder finden kann." (aus: "Demokratie im Zeitalter der Globalisierung", München 1999)
Daß Bundeskanzlerin Angela Merkel sich nach ihrem sehr knappen Wahlsieg 2006 heute breiter Zustimmung ihrer Politik erfreut, hat sicher nicht zuletzt damit zu tun, daß sie dieses Allgemeininteresse bei der Frage des Klimaschutzes erkannt und diesen zur ‚Chefsache’ erklärt hat. Doch es gibt noch etliche andere Gemeinschaftsgüter, deren Schutz vernachlässigt wurde und wird und deren Zustand das Überleben der Menschheit gefährdet bzw. bedroht: überfischte und zunehmend kontaminierte Weltmeere, der Zerstörung anheim gegebene Urwälder, Trinkwasservorräte und die biologische Artenvielfalt, deren rapide Dezimierung weltweit voranschreitet.
Diese von Menschen bzw. ihren mangelhaften politischen und wirtschaftlichen Systemen verursachten Zerstörungen (oder "Kolateralschäden") wirken mit an dem Skandal, daß Millionen unserer Welt-Mit-Bürger in Hunger, Durst und Armut dahinvegetieren bzw. zu verzweifelten Migrationsversuchen getrieben werden. Das isolierte Bauen auf technischen Fortschritt wirkt angesichts solcher Bilanz eher wie ein zur Selbsttäuschung verabreichtes Sedativum. Es ist hohe Zeit, endlich den systemischen Blick zu wagen und die Rolle der Gemeinschaftsgüter (‚commons’) in unserer Weltgemeinschaft neu zu überdenken, um diese gegenüber den Auswüchsen und Fehlern eines die Privatwirtschaft privilegierenden Systems zu schützen, in welchem alle Werte, die ‚Mitsprache’ bzw. Geltung beanspruchen, in Geldwerte transformiert oder diesen untergeordnet werden müssen.
Die o.g. Arbeitstagung möchte dazu beitragen, diesen Denkprozeß und die Kommunikation darüber zu befördern, und versteht dies als einen der Aufträge, die uns das kulturelle Erbe Europas und die politisch-ethischen Prinzipien eines I. Kant aufgeben.

Zur Mitarbeit wird herzlich eingeladen!
P.S.
Mit Freude dürfen wir bereits die Kooperations - Zusage der Heinrich Böll Stiftung zu diesem Projekt vermelden.

PDF Logo 10 Leitfragen an ReferentInnen und mit-denkende Gäste.

PDF Logo Das Tagungsprogramm kann als PDF Datei heruntergeladen werden (Stand 07. November 2007).

PDF Logo Die Wegbeschreibung kann als PDF Datei heruntergeladen werden.

PDF Logo Die Einladung kann als PDF Datei heruntergeladen werden.